Hier ein paar meiner Bilder beim Avacon-Marathon am 8. Juli 2007 von Hannover nach Celle
Bericht Marathon in Celle mit Tretroller
Heute (8. Juli) bin ich den Skater und Handbiker-Marathon (42,x km von Hannover nach Celle, www.celle.de ) mit Tretroller mitgefahren. Tretroller wurden auf Anfrage zugelassen und wir hatten in der Online-Anmeldung "Handbiker" auszuwählen. Wir waren leider nur 2 Tretroller, da die Infos wohl etwas spät in der Tretrollerszene ankamen und ein dritter leider an dem Sonntag doch arbeiten musste. Aber es war dennoch ein riesen Spaß. Zu Beginn kam ein Pressemann (Celler Zeitung) und zu uns und fragte einiges, was er notierte und dann auch ein Foto von uns schoss. Da müsste dann wohl etwas in der Celler Zeitung kommen (werde morgen mal im Internet gucken). Wir trafen ihn auch im Ziel nochmal. Das Wetter war nach schlechten Tagen zuvor super und die Strecke war wirklich klasse.
Gestartet sind wir am Ende des Handbiker-Feldes. Dort waren viele Racebiker, d.h. mit tiefen Rennhandbikes und einige adaptive Handbikes (glaube so nennt man die), also Rollstuhl mit Handbike-Vorsatz. Hinter uns sehr viele Skater. Gestartet wurden Gruppen in 3 Min.-Abständen, die Zeitmessung war mit Chip. Kurz vor 10 Uhr ging es auf die Strecke. Ich war am Ende des Handbikerfeldes. Lars, der sehr viel fitter und vor allem langjähriger Rollerspezi ist, fuhr mit dem Kickbike sofort ein ordentliches Tempo. Ich habe es vorsichtig angehen lassen, da ich noch nicht wusste, wie ich 42 km mit Tretroller durchhalte. Habe mein rotes (gebraucht gekauftes) Kickbike ja erst am Freitag bekommen und dann nur den Samstag gehabt, mich dran zu gewöhnen. Nach dem Samstag dachte ich schon, dass mehr als 15 km/h wohl nicht wirklich drin wären für mich. Doch es lief einfach gut und ich hatte zeitweise ca. 21 km/h Schnitt auf dem Tacho. Im Laufe des Rennens habe ich den Fußwechsel immer eleganter und automatischer hinbekommen. Nur zum Trinken und Essen habe ich gestoppt. Lars kann das auch während der Fahrt, aber ich traute mich das noch nicht einhändig. Es war kein Problem mit Skatern und Handbikern zusammenzufahren. Als die ersten sehr schnellen Skater vorbeikamen, habe ich kurz das Abstoßen eingestellt und rollte, aber es zeigte sich, dass es kein Problem ist, auch nebenher zu treten. Es harmoniert aus unserer Sicht also gut mit Handbikern, Skatern und Tretrollerfahrer, zumal die Strecke größtenteils sogar 2 Fahrspuren breit ist. Alles war abgesperrt. Nur einmal hatte ich mich 10 m verfahren (geradeaus statt links ab), kam aber schnell wieder auf den Weg. Nach etwa halber Strecke bekamen wir etwas Gegenwind und nach ca. 30 km wurde es für mich doch anstrengender. Dennoch habe ich ab da Plätze gut gemacht und auch noch Skater überholt, die wohl bei ihren Gruppen nicht mehr mithalten konnten. Ich fuhr ja durchgehend ohne Gruppe.
Da wir als Handbiker angemeldet waren, kamen wir in die sehr schnell nach dem Rennen erstellte Handbike-Ergebnisliste. Leider ohne Kennzeichnung für Tretroller. Lars hatte bei den (adaptiven) Handbikern zunächst Platz 3 gemacht (1:38 Std., knapp 26er Schnitt) und das hatte bei der Handbiker-Siegerehrung wohl etwas verwirrt als er kurz vorher Bescheid gab, dass er einer der Tretrollerfahrer ist. So waren dann nur 2 statt 3 männliche Handbiker vorne bei der Siegerehrung.
Ich würde mir wünschen, dass im nächsten Jahr Tretroller wieder zugelassen werden. Sicher kommen dann deutlich mehr, wenn es rechtzeitig in der Szene bekannt wird und bei www.Tretrollersport.de in den Terminen steht. Dann könnte man eine eigene Tretrollerliste machen. Lars meinte, dass es vielleicht sogar 50 Tretrollerfahrer sein könnten, wenn man den Marathon (evtl. noch mit eigenem Sprintprogramm am Tag vorher) als EuropaCup ausschreiben würde und vielleicht auch ohne schon ca. 20. Dann kämen sicher auch Finnen, Holländer und Tschechen. Die Strecke und die vielen Zuschauer sind das auf jeden Fall wert. Ich bin von den Zuschauern viel beklatscht und angefeuert worden. Auch vorher und nachher haben uns immer mal Leute auf die Roller angesprochen ("Was ist das?", fragt mich eine). So einen Rennroller kannten viele einfach nicht und guckten teils verblüfft und lächelnd. Lars und ich verstanden uns gleich prima, auch wenn ich gehörbedingt natürlich immer mal nachfragen musste (bin ja gehörlos). Wir guckten noch die Siegerehrung an (bei den Skatern war das auch eine Europameisterschaft o.ä..) und ich hatte leider vorher nicht dran gedacht meinen Kleiderbeutel abzuholen. Da waren die Kleidertransport-Wagen schon weg, ich werde versuchen, ihn mit per Post schicken zu lassen.
Insgesamt war es ein großer Spaß und ich bin glücklich, dass ich es so gut ohne muskuläre Probleme überstanden habe (Ich merke derzeit noch nicht mal Muskelkater :-)). Bin ja nie zuvor mehr als 10 km am Tag mit Tretroller gefahren. In der Ergebnisliste der (adaptiven) Handbiker war ich mit chipgemessenen 2:07 Std. (19,89 km/h Schnitt, 36 km/h Speed-max.) auf Platz 8 von 13 (inkl. uns beiden Tretrollerfahrern). Die Spitzenskater hatten ca. 37er Schnitt und die Race-Handbiker maximal ca. 34er Schnitt.
Eine Medaille gab es auch für alle und Urkunden kann man wohl bald im Internet runterladen.
Fazit: Klasse Veranstaltung auf fabelhafter Strecke und danke an die Orga, dass sie uns Tretrollerfahrer zugelassen haben!
Jens