Im folgenden Video sieht man einen Vergleich einiger Eigenschaften:
Dunkelphasen ab 0:04 Min.
AF-C-Vergleich: Nex-6 ohne Phasen-AF (der ist im Video nie aktiv), A65 mit Phasen-AF ab 0:15 Min.
Mikrofone im Vergleich ab 1:11 Min.
Stabis im Vergleich: Nex-6 mit optischem Stabi im Objektiv und A65 mit elektronischem Stabi ab 2:01 Min.
Hier noch Infos zum Menü der Nex-6. Das Menü der A65 ist in einem alten Bericht zu sehen.
A65 und Nex-6:
Mit Sigma-Zoom 17-70/2,8-4,0
Hier die A65 mit dem Kit-Zoom 18-55/3,5-5,6
Die Nex hat weniger Einstellungen auf dem Drehrad als die SLT nötig
Allgemein fällt auf, dass der Monitor der A65 größer ist. Die Nex hat einen 16:9-Monitor, nutzt die volle Breite im Video jedoch nicht und beschneidet ebenfalls die Ränder oben und unten. Es scheint zudem, dass der Monitor der A65 etwas mehr Kontrastumfang hat. Schöner bei der A65 ist zudem, dass die Daten wie Zeit und Blende nicht im Bild sind, sondern darunter. Bei der Nex überlagern sie über das Bild. Im Sucher sind sie aber wie bei der A65 auf einem schwarzen Balken unten und nicht im Bild.
Ein großer Unterschied sind zwischen den Kameras die Gewichte und die Maße. Die Nex-6 wiegt mit 16-50/3,5-5,6-Kitzoom nur 468 gr.. Die SLT A65 wiegt mit dem (qualitativ billigeren) Kitzoom 18-55/3,5-5,6 853 gr. und mit dem qualitativ guten Sigma 17-70/2,8-4,0 OS, welches ich für die Vergleichsfotos genommen habe, 1170 gr.. Die Nex-6 ist viel kleiner. Das ist nicht nur dem Gehäuse zu verdanken, sondern auch sehr dem kurzen Pancake-Zoom, das die Nex-6 so genial kompakt macht. Soetwas könnte das Alpha-System auch gebrauchen.
Ein Vorteil der A65 ist der größere Akku, der geschätzt fast doppelt soviele Bilder ermöglicht wie der Nex-Akku. Der Nex-Akku wird übrigens per USB-Kabel in der Kamera aufgeladen. Gut ist, dass man damit das gleiche Ladegerät wie bei vielen Handys nutzen kann. Schlecht jedoch ist, dass man die Kamera während des Ladevorgangs nicht frei nutzen kann. Dazu müsste man sich dann ein Extra-Ladengerät für Nex-Akkus kaufen.
Die Kameras haben beide klappbare Monitore, jedoch unterschiedlich montierte. Ich denke, was einem besser gefällt, ist Geschmackssache. Die A65 kann jedoch den Monitor auch zum sich selbst fotografierenden Fotografen sichtbar drehen, allerdings nicht auf dem Stativ. Die Nex kann das Livebild dafür am Handy zeigen.
Die Nex-6 hat bei der Videofunktion einige Unterschiede zur SLT A65. Während die A65 elektronisch stabilisiert und damit einen Crop-Faktor von 1,8 hat (z.B. entspricht ein 50 mm-Objektiv einer KB-Brennweite von 90 mm), nutzt die NEX-6 den optischen Stabi im Objektiv und behält den Crop-Faktor 1,5 (50 mm-Objektiv entspricht 75 mm an Kleinbild). Der elektronische Stabi ist um einiges wirksamer als der optische.
Ohne AF kann man bei der A65 Zeit und Blende nach Wunsch einstellen, wenn man das Drehrad auf das Video-Symbol stellt. Mit AF steht nur die Programmautomatik P zur Verfügung, während bei der Nex-6 alle Belichtungsmodi mit AF kombiniert werden können. Das führt dazu, dass die Nex-6 die einfachere Struktur für Video hat. Sie braucht keinen Video-Punkt auf dem Drehrad.
Das Mikrofon der A65 ist deutlich besser, wie im Video (siehe oben) zu hören ist.
Im Video kann die Nex bis Iso 6400 eingestellt werden bzw. eine höhere Einstellung wird während der Videoaufnahme auf Iso 6400 korrigiert. Die A65 geht im Video nur bis Iso 1600.
Nicht getestet habe ich, ob es bei der Nex zu hitzebedingten Video-Abbrüchen kommen kann, wie damals bei der A55 (auch mal ohne Stabi). Bei der A65 habe ich dies übrigens nie gehabt. Selbst nach den vollen 29:59 Min. mit Stabi konnte ich das Video sofort wieder starten.
Die Dunkelphase ist bei der A65 ein wenig kürzer.
Bei der Nex-6 gibt es kein 3D-Panorama. HDR steckt bei der Nex im Menü tiefer als bei der SLT (Fn-Menü). Überhaupt geht bei der A65 einiges schneller zu bedienen, weil schneller erreichbar. Bei der Nex-6 muss man für manche Einstellungen länger suchen und ggf. im Menü weit nach unten scrollen. Die Nex-6 hat keine Abblendtaste (Schärfentiefeanzeige), braucht sie aber auch nicht, weil sie die Schärfentiefe immer anzeigt. Bei einer Blende kleiner als 6,3 (größere Zahl) funktioniert der Phasen-AF lt. Handbuch nicht mehr.
An der A65 ist vorteilhaft, dass man im Wiedergabemodus auch bei Bildern, in die man hineingezoomt hat, direkt weiterblättern kann und im nächsten Bild den gleichen Ausschnitt sieht. An der Nex muss man erst auszoomen, dann zum nächsten Bild blättern und wieder hineinzoomen, um zu sehen, welches Bild am schärfsten geworden ist. Dafür kann man an der Nex-6 jedoch schneller ins Bild und hinauszoomen, weil man statt zweier Knöpfe dort ein Drehrad zur Verfügung hat.
Cool an der Nex-6 ist, dass sie bereits WiFi enthält. Damit lassen sich leicht Bilder vom Handy zum Smartphone übertragen, wie es an der A65 nur mit einer zusätzlichen Wifi-Speicherkarte geht (ich nutze die Flashair von Toshiba). Zusätzlich kann man bei der Nex-6 sogar mit einer App noch vom Handy "durch" die Kamera schauen (Livebild) und diese auslösen. Dieses habe ich jedoch nicht getestet. Apps gibt es hier.
Der Autofokus der Nex-6 ist für eine Systemkamera flott, kommt jedoch bei AF-C nicht ganz an den der A65 heran. Man kann bei der Nex-6 den Phasen-AF im Menü ab- oder zuschalten. Der Phasen-AF ist nur bei der Fotofunktion und nur mit einer Blende größer als 6,3 (kleinere Zahl) aktiv. Die 99 Kreuzchen des Phasen-AF in der Mitte des Bildes stören etwas die Sicht auf das Motiv. Die Nex-6 löst wegen der langsameren Scharfeinstellung bei Einzelbildern nicht so schnell nacheinander aus wie eine A65, d.h. der Auslöser ist kurzzeitig blockiert. Da hilft auch der Phasen-AF der Nex-6 nicht.
Auffällig war, dass der automatische Weißabgleich der Nex-6 deutlich besser trifft. Die A65 hat bei Kunstlicht meistens eine noch zu gelbe Darstellung.
Die A65 hat eine Smartzoom-Taste, um ins Bild hineinzuzoomen (1,4 oder 2,0-fach). Die Nex-6 hat dabei ein digital verlängertes Zoom. Man sieht im Sucher, wann man in den Digitalzoombereich kommt, kann es aber auch übersehen. Ebenso kann man aber auch mal versehentlich auf die (konfigurierbare) Smartzoom-Taste der A65 gelangen.
Ich habe bei der Nex-6 Serienbilder ausprobiert. Mit Jpeg Standard 16 MP kam ich bei 10 fps auf ca. 13 in Serie, bei der A65 mit Jpeg Standard 24 MP auf 26 und mit 12 MP auf 31.
Auto-Iso geht bei der Nex-6 bis auf 3200, bei der A65 nur bis 1600.
Anbei einige Vergleichsfotos zur Auflösung und zum Rauschen. Die Nex-6 kann man bis Iso 25600 einstellen und geht im Video bis Iso3200. Die A65 kann Iso 16000 bzw. im Video 1600. Die Nex ist im Video bei gleicher Blendenstufe damit lichtstärker.
Die Auflösung der A65 ist mit ihren 24 MP sichtbar höher. Bei hohen Isos kann sie dies jedoch nicht mehr ausspielen, da die Nex-6 etwas rauschärmer ist.
Die A65 und die Nex-6 gefallen beide auf ihre Art. Wesentlich sehe ich für Sport bei der A65 den besseren AF-C im Video und bei Serienbildern. Beim AF-S ist die Nex schon sehr fix und problemlos. Dennoch kann man bei Einzelbildern nicht so schnell hintereinander schießen wie bei der A65, denn das kurze Pumpen der Nex-6 in Verbindung mit der Schärfepriorität blockiert die Auslösung - ein Nachteil bei Sport. Immerhin hat die Nex im Video einen AF, der vielen anderen Kameras, insbesondere DSLRs, überlegen ist. Für das Nex-System ist ein Phasen-AF-Adapter erhältlich, mit dem dann Alpha-Objektive verwendet werden können und müssen.
Der bessere automatische Weißabgleich der Nex ist sehr angenehm und macht das Fotografieren einfacher. Man braucht ihn einfach nicht mehr so oft manuell einzustellen.
Die Nex ist viel kleiner und handlicher. Leider hat das Nex-System noch nicht soviele Objektive, aber das Pancake-Zoom ist für unterwegs schon sehr genial. Ein zum Sigma-Zoom 17-70/2,8-4,0 vergleichbares Zoom gibt es zum Nex-System bisher nicht.
Die A65 hat das deutlich bessere Mikrofon und die bessere Stabilisierung im Video, was die Videofunktion der SLT aus meiner Sicht deutlich über die der Nex stellt, trotz Crop 1,8.
Rausch- und Auflösungsunterschiede sind für mich persönlich nebensächlicher, da nicht so dramatisch unterschiedlich.
Wer GPS braucht, kann keine Nex wählen. Die A65 hat dies integriert.
Vorteile A65 ggü. Nex-6
+ GPS
+ Integrierte Multiframenoisereduction (Nex nur mit App)
+ Menü besser zu durchblicken und zu bedienen, z.B. HDR
+ Mehr Knöpfe für schnellere Bedienung
+ Monitor seitlich drehbar und auch für rückwärtige Betrachtung geeignet
+ 3D-Panorama möglich
+ Monitor größer und qualitativ besser
+ Mikrofon besser
+ Blitz stärker
+ Blitzkompensation vorhanden
+ Mehr Objektive zur Auswahl
+ Akkulaufzeit besser
+ Im Wiedergabemodus eingezoomt direktes Durchblättern durch die Bilder (bei der Nex muss man erst auszoomen)
+ Elektr. Stabi ruhiger als optischer Stabi
+ Verschluss ist ein wenig schneller (Dunkelphase geringer)
+ Video-AF schneller, aber nur Blende 3,5
+ Phasen-AF auch mit kleinerer Blende als 6,3 noch aktiv
+ Kamera kann HDR auch in festen Stufen von 1 bis 5 bzw. 6 (Nex-6 hat nur DRO-Auto und HDR-Auto)
+ Höhere Auflösung bei niedrigen Isos
+ Feld-AF
+ Daten wie Zeit und Blende beim Monitor außerhalb des Bildes schwarz hinterlegt
+ Phasen-AF stört nicht die Sicht auf das Motiv wie bei der Nex-6 mit den 99 Kreuzchen in der Mitte
+ Gehäuseboden breiter für bessere Stabilität auf dem Stativ (ergänzt auf Hinweis eines anderen NEX-Users :))
[+ Kein Hitzeproblem bei langen Videos (Nex noch nicht getestet)]
Vorteile Nex-6
+ Sehr kompakt und leicht
+ Automatischer Weißabgleich besser
+ WLAN integriert: Kamera über Smartphone steuerbar und Dateien direkt zu übertragen
+ Erweiterbar mit Apps
+ Kitzoom qualitativ besser, zoomt ruckfrei im Video
+ Weniger Rauschen, Iso25600 ohne Multiframe-NR möglich
+ Video mit Crop 1,5 statt 1,8
+ 2 Regler für Blende und Zeit getrennt
+ Video-Einstellung auf Hebel unnötig: Es geht direkt mit P, A, S, M: Video-System einfacher zu bedienen
+ Video: A, S, M auch mit AF
+ Video-Iso ist einstellbar bis 6400 statt 1600 bei der A65
+ Auto-Iso geht bis 3200 statt 1600 bei der A65
+ Ins Bild zoomen ist mit Rad schneller als über die Knöpfe der A65
Hier einige Vergleiche der Isos 100, 800, 3200 und 12800. Ich habe immer genau gleiche Werte für Zeit, Blende und Iso eingestellt. Die Nex belichtet dabei ein wenig dunkler.
Dieses Buch "Tretrollersport" habe ich übrigens selbst (mit einem Freund zusammen) geschrieben und gibt es z.B. hier zu kaufen.
Nex-6 Auflösung, hochgerechnet auf 24 MP-Bild, 100%
A65 Auflösung, 100 Prozent
Screenshotvergleich weit entfernter Bäume: Beim Nex-6-Bild rechts wurde weiter reingezoomt als bei der A65 links, weil die A65 mehr Pixel hat (24 MP vs. 16 MP). Die A65 löst sichtbar besser auf, bei allerdings unterschiedlichen Objektiven. Die Belichtungseinstellungen waren gleich.
